Vorfahren väterlicherseits

Stand Nov. 1999 | Autor: Dr. Carsten Schmegel

8. Der Name Schmegel

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Für die Bedeutung des Namens Schmegel gibt es mehrere mögliche Erklärungen. Die erste, auch von Schmökel1 favorisierte, ist, daß Schmegel von mittelhochdeutsch smeken, schmeicheln kommt, also Schmeichler bedeutet. Für mich ist allerdings der von ihm beschriebene Weg über die Namen Smeker, Smeken in Schmekel und Schmegel schwer nachvollziehbar. Eine weitere Erklärung wäre, daß der Ursprung im Wort schmecken, also etwa in der Folge Schmecker, Schmeckler, Schmegel liegt. Dafür habe ich aber bisher keine Hinweise gefunden. In den Standardwerken zur Namenskunde findet man folgende Eintragungen:

  • Schmägel slawisch smagly "dunkel" oder polnisch smag/ly "schmächtig"3
  • Schmechel Smechil zu althochdeutsch sm-ahi "klein, gering"3
  • Schmeichel Übername, mittelhochdeutsch smeicheler= freundlich Schöntuender4
  • Schm(ek)el Übername zu mittelhochdeutsch smeken=schmeicheln4
  • Schmiegel 1. wendisch ?smigly "schmächtig" 2. Ortsname in Posen, Schmiegel/er, -ski3
Ob alle Variationen der Schreibweise in einen gemeinsamen Zusammenhang gestellt werden können, ist meiner Meinung nach nicht endgültig geklärt.
Hermann Schmökel1 stellt folgende Behauptungen auf: "Die ursprüngliche Schreibweise unseres Namens war "Smekel". (...) Später kam dann statt des niederdeutschen "Sm" die hochdeutsche Schreibweise "Schm" auf, während das "ek" zunächst beiblieb.(...)
Was aber die Variationen eck, ök, öck, oeck, eg, äg, eick, eich u.a. anbetrifft, so sind sie völlig belanglos. Sie kommen vornehmlich erst in den Kirchenbüchern auf.(...)
Eine besondere Rolle bei den Variationen spielen auch die provinziellen und lokalen Mundarten, die unseren Namen nach ihrem Wohlgefallen ummodeln.
Je weiter nach Süden, desto mehr wird das "k" zu "g"." Schmökels letzte Behauptung ist nicht zu halten. Zum Beispiel wurden mir bisher weder in Bayern noch in Österreich Schmegels bekannt, die nicht nachweislich in der in diesem Familienbrief beigelegten Stammtafel zu finden sind und damit ihren Ursprung in Ost-Brandenburg haben.
Auch fällt mir in diesem Zusammenhang nur die Verwechslung unseres Namens mit Schmiegel ein.
Dies ist dem typischen Hörfehler von Schmegel (oder meiner undeutlichen Aussprache) zuzuschreiben.
Diese Verwechslung tauchte sogar in einem Kirchenbucheintrag auf (Taufe Gustav August Schm(i)egel, *9.9.1876 in Liebstadt).
Desweiteren gibt es zwei Einträge in der genealogischen Literatur, die die Behauptung der mundartlichen Einführung des g aus dem Süden -zumindest seit dem 17. Jahrhundert- widerlegen (s.u.).
Man sollte in diesem Zusammenhang auch an die Schmegel-Eintragungen in den Berliner Kirchenbüchern im 18. Jahrhundert denken.   weiter>