Vorfahren väterlicherseits

Stand Nov. 1999 | Autor: Dr. Carsten Schmegel

1. Der Ursprung der Schmegels

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Wenn ich im Bekanntenkreis erwähne, daß ich Familienforschung betreibe, erhalte ich oft ähnlich lautende Reaktionen. Zuerst wird "interessant" geantwortet und irgendein Onkel hätte den eigenen Stammbaum bis in das 17. Jahrhundert zurück verfolgen können.
Die anschließende Frage ist dann immer "und wie weit kommst du?". Um die Antwort gleich zu Beginn vorwegzunehmen, kann ich sagen, daß die Familie Schmegel zur Zeit nicht weiter als bis 1826 zurück verfolgt werden kann.
Im folgenden gebe ich eine kleine Übersicht, was seitdem geschah und das ist interessant genug. Mein Vater Erhard Schmegel erzählte mir einmal, sein Vater Kurt hätte ihm mitgeteilt, daß die Familie Schmegel ursprünglich aus Rügen stammt.
In meinen bisherigen Forschungen tauchten aber niemals Hinweise auf, die dies erhärteten.
Als ich allerdings ein Buch über die Familie Schmekel durchblätterte, fielen mir folgende Zeilen auf:

"... die Tatsache, daß sich in allen Zweigen unserer Sippe ... die Überlieferung erhalten hat, unsere Vorväter seien aus "Schweden" gekommen. Das kann aber, da unser Name in Schweden selbst nicht vorkommt, nur bedeuten "Vorpommern". Denn dieses Land gehörte seit dem Dreißigjährigem Kriege bis 1815 zur Krone Schweden."

Dieses würde auch auf Rügen zutreffen, denn es gehört zu Vorpommern und damit von 1648 bis 1815 zu Schweden. Die bisher bekannten ersten Schmegels unserer Familie aber lebten in oder bei Richnow, Kreis Soldin in Ost-Brandenburg ca. 120 km nordöstlich von Berlin im heutigen Polen (ab 1999 in Wojewodschaft Zachodnio-Pomorskie, davor Gorzow Wielkopolski).
Dort wurden als Söhne von Carl Wilhelm Schmegel und seiner Frau Marie Charlotte Baer 1826 Gustav Eduard und 1838 Karl Julius geboren.
Über unseren "Stammvater" Carl Wilhelm ist mir nur wenig mehr bekannt. 1826 wird er als Leineweber in Kienitz bei Richnow, 1838 und 1856 als Garnweber in Richnow erwähnt.
Es gab zwar auch einen Carl Wilhelm Eduard Schmeckel, geboren am 23.3.1802 in Jordanowo, Pr. Posen als Sohn von Johann Jacob Schmeckel und seiner Frau Caroline Christine Schulz.
Daß dieser aber mit unserem Vorfahr identisch ist, scheint wenig wahrscheinlich zu sein. Im Hinblick auf die Zurückverfolgung unserer Familie ist an dieser Stelle der berühmte "tote Punkt" erreicht,
denn die zur Nachforschung notwendigen Kirchenbücher sind im 2. Weltkrieg verlorengegangen. Die beiden Brüder wanderten, nachdem Eduard seine erste Frau Christine Marschall 1856 in Richnow heiratete, zwischen 1856 und 1862 nach Ostpreußen aus. Es wäre äußerst interessant zu erfahren, welche Geschwister die beiden hatten und was aus ihren Eltern geworden ist. Vermutlich besteht eine direkte Verbindung zu Schmegels, die in Berlin auftauchen.
In Ostpreußen findet man beide erstmals wieder beim Abendmahl in der Kirche von Wormditt.
Eduard Schmegel wird dort ab 1862, sein Bruder Julius ab 1864 erwähnt. Beide ließen sich als Ziegler nieder. Nach mehreren Ortswechseln lebte Eduard mit seiner Familie schließlich in Pittehnen in der Nähe von Liebstadt, Kr. Mohrungen.
Der Bruder Julius wohnte mit seiner Frau Johanna Zimmermann nur 7 km entfernt in Sporthenen. Aus den Kirchenbucheinträgen läßt sich herauslesen, daß Eduard Schmegel ein sehr bewegtes Leben hatte.
Mit 30 Jahren verließ er gemeinsam mit seiner Frau und seinem 18jährigen Bruder seine Heimat. 1863 wird als Sohn von Christine und Eduard Schmegel Hermann geboren, 1864 deren wahrscheinliche Tochter Marie.
Ob beide weitere Kinder hatten, ist mir nicht bekannt. Seine mutmaßliche Tochter Marie gebar im Alter von 20 Jahren uneheliche Zwillinge, die aber nur wenige Tage überlebten.
Nachdem seine erste Frau starb, heiratete er fünf Jahre später im Alter von 67 Jahren noch ein zweites Mal und zog mit seiner Frau Henriette Behrend nach Liebstadt, wo er 1902 im Alter von 76 starb.   weiter>